
Santorini, die einzigartige vulkanische Insel, bietet auch für Wanderer ein paar Möglichkeiten. Die wohl bekannteste Wanderung führt direkt an der Caldera (dem Kraterrand) entlang von der Hauptstadt Fira nach Oia. Sie ist etwas über 10 km lang und bietet fast durchgehend eine atemberaubende Aussicht.
Oia ist bekannt für den schönsten Sonnenuntergang. Daher kannst du die Wanderung so planen, dass du am frühen Nachmittag in Fira losläufst. Da die Wanderung ca. 2-3 Stunden dauert, kommst du zeitig vor Sonnenuntergang in Oia an.
Außer wenn du im Hochsommer unterwegs bist. Denn dann ist es richtig heiß. Und zudem bietet Santorini keine Bäume, die Schatten spenden. Man ist vielmehr auf dunklem Vulkangestein unterwegs. Und auch wenn die Statistik einen Regentag pro Monat verzeichnet, kann ich mich in den drei Sommermonaten an einen einzigen erinnern. Da stand aber auch das Wasser gleich überall in den Straßen.
Alternativ läufst du in der Früh los, sodass du mittags bereits in Oia einkehren kannst. Dort kannst du dann die Zeit bis zum Sonnenuntergang verbringen.
Generell kann man die Wanderung auch umkehren und von Oia nach Fira gehen. Allerdings sind hier die Höhenmeter nach oben höher als die nach unten. Somit empfehle ich dir die weniger anstrengende Route.
Von Fira nach Imerovigli
Die Wanderung startet in Fira, der Hauptstadt der Insel Thira, wie die halbmondförmige Hauptinsel heißt. An der Caldera stehend kann man schon mal einen Blick von Fira rüber übers Meer nach Oia werfen, dem Ziel der Wanderung. Dieser umwerfende Blick begleitet einen die ganze Zeit. Wow oder?

Erstmal geht es vorbei an den kleinen Shopping-Lädchen in Firas Haupteinkaufs-„Straße“ bergauf Richtung Firostefani, das mittlerweile kaum mehr von Fira abgegrenzt werden kann. Ja, Santorini ist eine sehr beliebte Insel und selbst aus Asien werden Hochzeitskleider mitgeschleppt, um hier mit dem Wahnsinnsblick wunderschöne Fotos zu schießen. Um all den Touristen diese tolle Aussicht zu ermöglichen, werden immer mehr Hotels gebaut. Somit wachsen die Städte der Größe nach, wenn auch nicht die Einwohnerzahl.
Auch wenn es keine wirkliche Beschilderung des Weges gibt, folgt man einfach immer weiter dem Weg an der Caldera in Richtung Nordwesten.
Die Kirche Agios Nikolaos aus dem 17. Jahrhundert lädt als nächstes zu einem Fotostopp ein. Sie liegt zwischen den beiden Orten Firostefani und Imerovigli.

Abstecher auf den Skaros-Felsen
In Imerovigli kommt Ihr an den höchsten Punkt der Wanderung. Dort sieht man linkerhand auch den Skaros-Felsen, der sich für einen Abstecher anbietet. Dieser dauert ca. 45 Minuten, aber man muss beachten, dass man beim Rückweg die ganzen Stufen die hinunterführen wieder hinauf muss. Ich finde, der zusätzliche Weg lohnt sich wirklich. Im Mittelalter stand auf dem Skaros-Felsen eine venezianische Festung, um von dieser Seite mögliche Angriffe abzuwehren. Im Jahre 1817 wurde sie allerdings bei einem verheerenden Erdbeben zerstört.

Nachdem die Stufen nach Imerovigli wieder erklommen sind, hält man sich links in Richtung Norden.
Einkehr
Nach Imerovigli geht es weiter in die Natur. Deshalb bietet es sich an sich hier noch zu stärken.
Eine Empfehlung von mir (aus freien Stücken und ganze ohne, dass ich dafür bezahlt wurde):
Das Avocado bietet frische, biologische Zutaten, die hauptsächlich von der Insel selbst stammen. Es gibt eine gute Auswahl an Starters oder Salaten, die einem den weiteren Weg nach Oia nicht erschweren sollten.

Das letzte Stück von Imerovigli nach Oia
Nach Imerovigli kommt man am Le Ciel vorbei, wo wir gerade Glück hatten, eine Hochzeit zu sehen. Die Location ist dafür bekannt und bietet einen umwerfenden Blick abseits von den Touristenmassen. Weiter geht es bergauf auf den 317 m hohen Mikro Profitis Ilias und wieder bergab. Nun folgt ein kurzes Stück auf der Straße (ca. 500 m), bis es links wieder auf einen kleinen Pfad geht.


Die Farben der verschiedenen Gesteinsschichten kann man auf der ganzen Insel bewundern. Die nächste Erhebung bildet mit 328 m der Mavro Bouno – der schwarze Berg. Von hier aus lohnt sich ein Blick zurück.



Zuletzt kommt man an Finikia vorbei, einem Vorort von Oia. Dort angekommen findet diese wunderschöne Wanderung, die die beiden Hauptorte Fira und Oia verbindet, ihr Ende.

Den Rückweg von Oia nach Fira kann man dann nach dieser Wanderung gemütlich per Bus oder Taxi antreten.
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