Minimalismus

Minimalismus ist in aller Munde. Alten ungenützten Ballast loswerden, frei sein, mit weniger glücklich sein, das klingt gut. Viele Menschen sehnen sich danach, wieder einfacher zu leben. Sie wollen nicht mehr einfach nur blind konsumieren. Doch wie geht Minimalismus?

Heutzutage kaufen viele Leute mit dem Geld, das sie nicht haben, Sachen, die sie nicht brauchen, um damit Leuten zu imponieren, die sie nicht mögen.

Ernst Bloch, Philosoph

Hier zeige ich dir, wie ich es geschafft habe, meinen kompletten Besitz auf das nötigste zu reduzieren. Zudem gebe ich dir Tipps, wie auch du es schaffen kannst, dein Leben zu entrümpeln.

Meine Minimalismus Geschichte: Wie ich es geschafft habe, meinen Besitz auf das nötigste zu reduzieren und warum dies notwendig war

Nachdem ich die Zusage bekommen habe, dass ich die nächsten Wochen auf einem Schiff leben würde, habe ich meine Wohnung gekündigt.

„Was? Du gibst deine tolle Wohnung in München so einfach auf?“ „Was machst du denn mit deinen Sachen?“ „Du wirst niemals wieder so eine tolle Wohnung bekommen.“ „V.a. in München ist es doch so schwer wieder etwas zu finden.“

Das waren nur einige von den Kommentaren, die ich zu hören bekommen habe. Und ja, ich kenne die Wohnsituation in München. Trotzdem stand mein Entschluss fest.

Die Frage war also nun, wohin mit meinem ganzen Krempel? Und vor allem – was davon brauche ich eigentlich wirklich? So war die Idee zu meinem Minimalismus geboren.

Bei vergangenen Umzügen habe ich mir meinen Besitz immer mal wieder grob angeschaut und ein wenig aussortiert, was nicht mehr zu mir passte. Damals ging es aber ja nur darum, weniger rumzuschleppen von einer Wohnung in die nächste. Dieses Mal sollte es darum gehen, mein komplettes Leben in nur wenigen Kartons unterzubringen, denn ohne Wohnung gibt es ja auch keinen Platz mehr, die Sachen aufzubewahren.

3 Monate hatte ich Zeit durch Minimalismus meinen Besitz auf ein akzeptables Maß zu reduzieren.

Minimalismus: Wie bin ich vorgegangen?

Ich hatte bereits von verschiedenen Minimalisten gehört. Marie Kondo sagt beispielsweise, dass man nur Dinge besitzen sollte, die einen mit Freude und Dankbarkeit erfüllen. Und dass man allem, was man besitzt, einen Platz zuweisen soll, an dem es leben kann. Ich mag den Gedanken, alles um mich herum wertschätzen zu können und nicht mit unnötigem Ballast zugestopft zu sein.

Umzugsparty für Minimalismus

Die Jungs von theminimalists schlagen vor, dass man mit einer Umzugsparty ganz leicht feststellen kann, welche Dinge im Haushalt man eigentlich überhaupt benutzt.

Und zwar geht das so: packe alles in Kartons. Alles bedeutet wirklich alles. Geschirr, Kleidung, Alltagsgegenstände wie z.B. deine Zahnbürste und sogar deine Möbel. Da letzteres meist nicht in Kartons passt, schlagen die beiden Jungs von the minimalists vor, die Möbel abzudecken mit Decken oder sonstigem. Solltest du ein übriges Zimmer wie z.B. ein Gästezimmer haben, verstaue die Kisten darin (sofern das Gästezimmer natürlich grad nicht in Benutzung ist :)).

Ansonsten schaue mal, wo ein guter Platz ist, die Kartons auch mal längere Zeit stehen zu lassen. Denn du wirst aus diesen Kartons nur immer das herausholen, was du in dem Moment benutzen möchtest oder benötigst. So kann es gut sein, dass der ein oder andere Gegenstand etwas länger in dem Karton verweilt.

Mit den Gegenständen, die du nicht auspackst, kannst du dann nach der alten Methode verfahren: Wegschmeißen, Verschenken, Verkaufen. Oder aber du entscheidest dich dafür, den Gegenstand noch ein wenig aufzuheben, bis du weißt, was du damit machen willst.

Die Entscheidung aufzuschieben solltest du aber nur auf ganz wenige Gegenstände anwenden, weil du ja eigentlich die Dinge aussortieren möchtest, die dir keinen Mehrwert liefern. Sei hier wirklich ehrlich mit dir selbst, aus welchem Grund du die Entscheidung vertagen möchtest.

Welche Dinge erfüllen dich mit Freude und Dankbarkeit?

Einen Schritt weiter gehst du dann mit der Methode von Marie Kondo.* Marie Kondo gilt als eine der Expertinnen zum Thema Minimalismus. Vielleicht hast du Dinge, die du benutzt und auch benötigst, die dir aber keine richtige Freude und Dankbarkeit bringen. Möglicherweise gibt es bessere Geräte, die dir eine zeitliche Ersparnis bringen oder die einfach dein Wohlbefinden erhöhen.

Überlege dir, was Sinn macht, um dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen ohne dich vielleicht in zu große Unkosten zu stürzen.

Was ist dir die Ausgabe wirklich wert?

Und dann trenne dich von alten und/oder unliebsamen Teilen. Der Gedanke: „das ist doch zu schade zum wegtun.“ ist meist eher hinderlich, denn wenn du es dann nicht oder nur lieblos benutzt, ist dir nicht geholfen. Und natürlich auch nicht dem Gegenstand. Teile diese für dich alten und/oder unliebsamen Teile lieber mit anderen. Irgendjemand wird sich vielleicht darüber sogar freuen und es gerne verwenden.

Minimalismus

Was kannst du tun, um dein Leben zu entrümpeln

1. Starte deine eigene Minimalismus Umzugsparty

Starte deine eigene Umzugsparty à la theminimalists, um zu sehen, welche Dinge du überhaupt benutzt. Frage Freunde, ob sie dich dabei unterstützen können oder mache es alleine. Je nachdem, was dir lieber ist.

Tipp: Bei einer kleineren Wohnung gehe einfach Zimmer für Zimmer durch und packe alles in einen (oder auch zwei) Kartons. So kannst du dich trotzdem noch in deiner Wohnung frei bewegen.

2. Trenne dich von den Dingen, die du gar nicht benutzt

Trenne dich von den Dingen, die du gar nicht benutzt. Verkaufe sie, verschenke sie oder schmeiß sie weg, wenn sonst niemand Verwendung dafür haben wird.

Tipp: Bei mir wurden immer mal wieder gute, gebrauchte Dinge, die selbst nicht mehr benutzt werden, neben die Mülltonnen gestellt. Selbst meine alten, gebrauchten Ordner haben so einen neuen Besitzer gefunden. Es lohnt sich also, erstmal auszuprobieren, ob der Gegenstand nicht für jemand anderen noch von Wert sein kann.

3. Empfindest du Freude und Dankbarkeit für die Dinge, die du besitzt?

Mache dir bei den Dingen, die du benutzt, Gedanken darüber, ob sie dich mit Freude erfüllen und du Dankbarkeit für sie empfindest.

Tipp: Der beste Weg zu sehen, ob dich ein Gegenstand (noch) mit Freude erfüllt, ist, ihn in die Hand zu nehmen und zu sehen, wie du dich fühlst, dass er bei dir ist.

4. Gib jedem Gegenstand ein zu Hause

Gib jedem Gegenstand ein zu Hause. Auch dieser Gedanke stammt von Marie Kondo. Er besagt, dass jede Sache seinen eigenen Platz haben soll, damit man immer weiß, wo sie zu finden ist. Zudem erleichtert es das aufräumen, weil man gleich weiß, wohin sie zurück gehört.

Tipp: Schaue dir einmal die Faltmethode für Kleidung von Marie Kondo an. Alle Klamotten sind damit super aufgeräumt und knittern weniger. Ich finde auch, man merkt richtig ihre Liebe zu ihren persönlichen Dingen.

5. Lebe bewusster mit Minimalismus

Lebe bewusster. Um nicht wieder so viel Besitz anzuhäufen, mache dir vor einem Kauf Gedanken, ob du der Sache wirkliche Wertschätzung entgegenbringst, oder ob es eine unbewusste affektbesetzte Entscheidung ist zur schnellen Bedürfnisbefriedigung, die dir aber keinen wirklichen Mehrwert bringt.

Tipp: Warte ein paar Tage mit dem Kauf eines Produktes. Wenn du dich nach einer Weile immer noch an die Sache erinnerst und sie haben willst, dann weißt du, dass sie einen Wert für dich darstellt.

6. Wertschätze, was dich umgibt

Als letzter Schritt bleibt dann nur: Wertschätze das, was dich umgibt und erfreue dich daran! Nur mit Dingen umgeben zu sein, die einem Freude bringen, hebt das eigene Wohlbefinden und auch die Produktivität enorm. Es lohnt sich also. Viel Spaß beim Ausmisten!

Zum Weiterlesen

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