Kennst du das Buch Miracle Morning von Hal Elrod*? Ich höre in letzter Zeit ständig davon und ich bin begeistert! Da ich ja eigentlich keinen festen Tagesablauf habe, habe ich gemerkt, dass es doch herausfordernd ist, etwas zu erschaffen so ganz ohne Plan. Eigentlich find ich Pläne auch doof.
Nun, ich wurde mit diesem Buch eines besseren belehrt.
Das Prinzip ist denkbar einfach. Man steht in der Früh früher auf und nimmt sich Zeit für die Miracle Morning Routine der Life-SAVERS. Diese stehen für:
S = Silence: Stille, Meditation
A = Affirmation: positive motivierende Sätze
V = Visualisation: Visualisieren eines erfüllenden Zustandes
E = Exercise: Sport
R = Reading: Bücher zur Selbstentwicklung, Podcasts, Videos etc.
S = Scribing: eine Art Tagebuch führen
All diese Punkte dienen dazu, sich Zeit für und mit sich selbst zu nehmen. Alles in allem so ca. eine Stunde. Nach der Durchführung der Life-SAVERS startet man ruhiger in den Tag und fühlt sich energiegeladen. So der Plan.
Ich habe mir im Februar vorgenommen die Life-SAVERS anzuwenden und jeden Tag um fünf Uhr aufzustehen.
Hier kommt meine persönliche Miracle Morning Routine
Nach dem Klingeln des Weckers setze ich einmal den Snooze-Knopf, rekapituliere in der Zeit meine Träume und palmiere meine Augen. Dann stehe ich auf, gehe ins Bad, spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht und trinke ein Glas Wasser. Meist mache ich mir noch eine Wärmflasche, weil es doch morgens etwas kühl ist.
SILENCE:
Ich genieße 5 Minuten lang die absolute Stille, die um 5 Uhr (oder 5:15 Uhr nach obigem Prozedere :)) selbst in München herrscht. Und schließe mit einer geführten Meditation an. Über die Zeit habe ich die Higher Self Morgen Meditation von Laura Seiler gemacht und kann sie wirklich empfehlen. Sie ist kostenlos über ihren Newsletter herunterzuladen. Ich mag ihre sanfte, nicht verurteilende Art und sie bringt bereits Elemente der Dankbarkeit und Visualisierung des Tages mit in die Meditation.
Es gibt allerdings auch eine ganze Reihe an Meditations-Apps. Ich benutze beispielsweise Insight Timer. Die App hat eine riesen Auswahl an geführten Meditationen zu allen nur denkbaren Themen. Oder du kannst einen Timer setzen, wo du nach einer bestimmten Zeit mit einem Gong-Schlag „geweckt“ wirst. Und die App ist kostenlos. Es gibt einen tollen 7-tägigen Kurs für Meditationseinsteiger, dem ich jedem ans Herz legen kann. Zudem gibt es weitere mehrtägige Kurse, die meist nur über die Premium Variante verfügbar sind. Hierbei unterstützt man aber auch die Lehrer, die sich wirklich viel Mühe geben.
AFFIRMATION:
Nachdem eines meiner Ziele für dieses Jahr „erfolgreich sein“ ist, ist meine Affirmation aus dem Buch „Think and grow rich“ von Napoleon Hill*. Das Buch handelt von der Kraft des Unterbewusstseins und was man mit der richtigen Einstellung und dem richtigen Glauben alles bewerkstelligen kann. Absolut lesenswert!
VISUALIZATION:
Im Anschluss visualisiere ich mich in einer Situation, wo ich das, was ich gerne erreichen möchte, bereits erreicht habe, am besten mit allen Sinneseindrücken. Also schmecke, rieche, sehe, höre und fühle ich diese Situation. Mir fällt das gar nicht so leicht, aber es gibt ein Buch von Haanel*, das dir über 28 Wochen jeweils eine Visualisierungsaufgabe pro Woche gibt.
EXERCISE:
Ich mache früh morgens eine kleine Runde Sport. Diese beinhaltet drei kleine Yoga Übungen von Mady Morrison (auf Deutsch), Augenübungen, Face Lift und eine Lebermassage. Die Lebermassage soll die Augenübungen verstärken. Da ich derzeit viel Computer sitze, möchte ich meinen Augen damit zumindest etwas Gutes tun.
Am späteren Vormittag kommt dann meine Yoga-Runde mit Yoga with Adriene (auf englisch). Ich liebe diesen Kanal. Dieser ist allerdings auf Englisch. Gerade erst habe ich die 30 Tage Dedicate Challenge beendet und fühle mich richtig kraftvoll. Hierfür habe ich sogar meine Yogamatte mit nach Malta genommen. Und das mit nur einem kleinen Rucksack.. Es geht alles, wenn man will 🙂
READING:
Ich habe in letzter Zeit Audiobücher oder Podcasts für mich entdeckt – zumindest in der Früh. Lesen macht mich in der Früh sonst eher wieder müde.
SCRIBING:
Ich hab mich dafür an dem fünf Minuten Tagebuch orientiert. Die Punkte in meinem Journal sind:
- Was werde ich heute tun, um den Tag großartig zu machen?
- Meine Herausforderung für diese Woche
- Ich bin dankbar für…
- Meine heutige Affirmation
Und zwei Punkte für den Abend als Reflexion
- 3 wunderbare Dinge, die heute passiert sind…
- Wie hätte ich den heutigen Tag zu einem noch besseren Tag machen können?
Mit dem Journaling gibt man seinem Tag bereits wertvolle Impulse, was einem am heutigen Tag wichtig ist. Man lenkt die Aufmerksamkeit gezielt auf einzelne Punkte und fokussiert diese dadurch viel besser wie wenn man so ein paar Wischiwaschi-Ziele irgendwo im Hinterkopf hat. Das Buch gibt es hier* (auf Englisch) oder auch eine passende App.
Ich habe das bereits bei Veit Lindau abgeschaut. Bei ihm werden einzelne Karteikarten mit den großen Zielen beschrieben und hinten drauf kommen kleine Schritte, mit denen ich das Ziel erreichen kann. Und siehe da, bald durfte ich mir neue Karten schreiben bzw. neue Ziele suchen. Einfach weil die Ziele präsent und strukturiert sind und nicht nur in meinem Kopf vor sich hin wabbeln.
Auch gibt es die Möglichkeit des Bullet Journals, um seine Gedanken besser zu strukturieren und Klarheit und Fokus für den Tag zu gewinnen.
Abends
Für den Abend gibt es übrigens auch von Laura Seiler eine Abendmeditation. In dieser darfst du deinen Tag noch einmal erleben, ohne ihn zu bewerten. Das erste Mal war ein kleiner Schock für mich, weil ich gemerkt habe, wie lieblos ich durch meinen Tag gegangen bin. (Ja, das mit dem nicht bewerten hat auch nicht so gut geklappt.) Aber dadurch wurde es auch zum Augenöffner für mich die Dinge, die ich tue, mit mehr Liebe und Aufmerksamkeit zu tun, nicht nur, weil sie getan werden müssen. Und seitdem fühle ich mich abends oft erfüllt, weil ich auch tagsüber bewusster lebe.
Meine Erfahrungen
Am Anfang habe ich eine Eingewöhnungszeit für das frühe Aufstehen gebraucht. Ich war abends nicht müde und habe mich tagsüber dann aber manchmal noch einmal für ne halbe Stunde hingelegt. Vor dem Monat war einfach die Vorstellung so früh aufzustehen, schon richtig abstoßend für mich. Einen Tag mal ausnahmsweise, weil etwas Wichtiges ist – ok. Toll der Sonnenaufgang. Aber dann nochmal und nochmal? Ich dachte, es ist nicht meine Zeit, aber man sagt nicht umsonst, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Die ersten 1,5 Wochen war ich top motiviert, hatte dann einen kleinen Hänger. Doch sobald ich da durch war, hat sich mein Körper richtig an die Zeit gewöhnt und ist quasi von alleine so früh aufgewacht. Ich habe sogar den Eindruck, dass mich sonst nicht Müdigkeit im Bett hält, sondern eher geistige Erschöpfung. Oder auch einfach der Gedanke: Um diese Uhrzeit aufzustehen, ist unmenschlich. Aber auch an das Aufstehen um 5Uhr morgens kann man sich leicht gewöhnen, wenn man es regelmäßig macht. Heute hat die Zeit nichts erschreckendes mehr für mich.
Nachdem ich gegen Ende des Monats spontan auf eine 1-wöchige Schulung eingeladen wurde, habe ich überlegt, ob es sinnvoll ist den Plan weiter durchzuführen. Während der Schulung geht es ja auch um Socializing und ich will ja tagsüber auch fit für die Inhalte sein. Ist es nun besser, flexibel zu sein und mich auf die neuen Gegebenheiten mit „normalem“ Aufstehen einzustellen? Oder sollte ich dem einmal vorgenommenen folgen, weil ich sonst nicht standhaft genug bin? Nun, ich habe mich dafür entschieden, den Wecker auf 6 Uhr zu stellen, damit ich noch genug Zeit habe, die Punkte vor Schulungsstart durchzuführen. Doch.. lustigerweise bin ich trotzdem regelmäßig gegen 5 Uhr aufgewacht. So gewöhnt war ich nach drei Wochen schon an den Rhythmus.
Mein Fazit
Ich bin ein richtiger Fan vom Miracle Morning. Er schafft wirklich Wunder und einen tollen Start in den Tag. Nachdem der Tag mit so viel Ich-Zeit begonnen hat, kann ich mich nun meinem Blog oder anderen wichtigen Themen in meinem Leben widmen. Der Blog ist allerdings gerade so mein Haupt-Baby :). Somit schreibe ich, recherchiere, optimiere den Blog etc. und frühstücke gegen neun oder zehn. Ich liebe das Gefühl, dann auf die Uhr zu schauen und zu sehen, dass ich schon drei Stunden wirklich effektiv gearbeitet habe.
Was ich faszinierend finde, ist, wie strukturiert mein Tagesablauf durch den Miracle Morning geworden ist. Um die Zeit wartet noch wenig Ablenkung auf einen, denn die meisten anderen schlafen ja noch. Das ermöglicht einem ein super fokussiertes Arbeiten. Zudem ist mir das Journaling sehr wichtig geworden. In der Früh einfach schon mal zu überlegen, wohin der Tag gehen soll, welche Einstellung ich heute haben möchte, ist grandios, um den Tag zu starten.
Was hältst du vom Miracle Morning? Hast du den Miracle Morning vielleicht sogar selbst schon ausprobiert? Dann teile doch gerne deine Erfahrungen mit mir.
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