Im Norden diamanten und im Süden golden. So beschreibt Island seine beiden Routen zu den Hauptsehenswürdigkeiten. Der Diamond Circle in Islands Norden führt dich in 260 km von Akureyri bis zum Dettifoss und wieder zurück.
Diamond Circle: Startpunkt Akureyri
Die Hauptstadt des Nordens ist Akureyri. Mit knapp 19.000 Einwohnern ist sie die zweitgrößte Stadt Islands.
Ab hier reiht sich eine Sehenswürdigkeit Islands an die nächste.
So nah ist alles gelegen, dass man alles in einem Tag erledigen kann. Aber mit Zeit und Gemütlichkeit auch mehrere Tage sich Zeit lassen kann. Ganz nach eigenem Gusto.
Godafoss: Der Wasserfall der Götter
Goðafoss ist einer der bekanntesten Wasserfälle Islands.
Einer Sage nach warf der damalige Gesetzessprecher Þorgeir Ljósvetningargoði um das Jahr 1000 hier die letzten heidnischen Götterstatuen hinein.
Der alte Glaube sollte versenkt werden, um dem neuen Christentum den Weg zu ebnen.
Daher soll dieser wunderschöne, 158 m breite Wasserfall den Namen „Wasserfall der Götter“ erhalten haben.
Doch war das alles nur Tarnung.
Denn im privaten Bereich haben die Isländer weiterhin ihre nordischen Götter angebetet.
Es war eine Show, um den norwegischen König Olav I. zu täuschen.
Dieser wollte nämlich die Christianisierung Skandinaviens und hat sogar gedroht, die Holzlieferungen einzustellen, wenn die Isländer sich weigern christlich zu werden.
Und so haben die Isländer zum Schein kooperiert.
Mývatn: Naturbad am Diamond Circle
Mývatn bedeutet Mückensee.
Und das zurecht. Denn an diesem See schwirren wirklich viele Mücken herum. Doch immerhin sind das Zuckmücken, die nicht stechen.
Außerdem sind die Mücken für die reiche Flora und Fauna wichtig. Denn die Larven dienen als Nahrungsquelle für viele Fische.
Überlege dir also vorher, ob du die Mücken nicht einfach Mücken sein lassen kannst.
Am See gibt es auch ein tolles Naturbad, das der berühmten Blauen Lagune große Konkurrenz macht. Zudem ist es um einiges günstiger und weniger touristisch.
Solltest du also in der Nähe sein und Zeit haben, empfehle ich dir unbedingt einen Besuch.
V.a. in den Wintermonaten kann man es sich in dem Bad gemütlich machen und mit Glück ein paar Nordlichter beobachten.
Dimmuborgir: Fühlen wie ein echter Wildling
Schon wieder ein Game of Thrones Drehort.
Dimmuborgir ist das Lager der Wildlinge von Mance Rayder.
Wenn du dich also schon immer mal wie ein Wildling fühlen wolltest, dann hier.
Doch selbst wenn du für Game of Thrones nichts übrig hast, solltest du die „Dunkle Burg“ nicht außer Acht lassen.
Denn auch die Isländer haben ihre eigene Legende zu diesem Ort.
Grýla, eine Mischung aus Troll und Oger, lebt hier mit ihrem Ehemann Leppalúði und ihren Kindern – den dreizehn Weihnachtsmännern Islands.
Ab dem 12. Dezember werden diese nachts aktiv und erschrecken oder belohnen die Kinder in der Umgebung. Jeden Tag kommt einer hinzu. Bis am 24. Dezember täglich wieder einer verschwindet. Und am 6. Januar ist wieder Ruhe.
Die Familie ist mehr mit unserem Krampus zu vergleichen.
Aber auch nicht ganz.
Grýla ist beispielsweise dafür bekannt, unartige Kinder zu fressen.
Dagegen erscheint mir unser Krampus doch fast als Heiliger.
Grjótagjá: Baden verboten
Das Baden in diesem unterirdischen See ist eigentlich verboten.
Jon Snow und Ygritte hat das wenig gestört.
Sie haben sich hier ungeniert vergnügt.
Je nach geothermaler Aktivität kann die Temperatur in der Grjótagjá schon mal auf 60 Grad steigen. Das hört sich schon nicht mehr so angenehm vergnügt an.
Früher war dies tatsächlich eine Badehöhle.
Es gab eine Männerbadehöhle und eine Frauenbadehöhle.
Und wahrscheinlich auch geringere Temperaturen.
Mittlerweile ist die Höhle in Privatbesitz.
Auch deshalb ist das Baden verboten.
Zudem haben wohl Menschen hier im blauschimmernden Wasser ihre Zähne geputzt oder Notdurft verrichtet.
Ich hoffe, dass die Höhle nicht wegen der Unvernunft von ein paar Menschen ganz geschlossen wird.
Hverir: Heiße Quellen am Diamond Circle
Gleich hinter dem Mývatn See findest du das Geothermalgebiet Hverir. Direkt an der 1, der Hauptstraße Island.
Schon bevor du Hverir siehst, riechst du es. Der Schwefelgeruch ist plötzlich überall.
Hier brodelt und kocht es unter dir.
Krafla
Das Vulkansystem erstreckt sich über 100 km. Der Zentralvulkan ist der Krafla.
Zuletzt hatte der Vulkan seine aktive Phase zwischen 1975 und 1984.
Die Isländer haben daraufhin ein Kraftwerk gebaut, um die Energie nutzen zu können. Das war im Jahre 1975. Also genau zur Eruptionsphase. Denn da ist die Energie am höchsten.
Jährlich um ca. 2 cm bewegen sich hier die Nordamerikanische und die Europäische Kontinentalplatte voneinander weg. Und das setzt erstaunliche Kräfte frei, die man hier spüren kann.
Auch Dimmuborgir ist beispielsweise durch Eruptionen des Vulkansystems entstanden.
Selfoss und Dettifoss
Erst geht es 10 Meter runter den Selfoss. Dann stürzt der Fluss Jökulsá am Dettifoss weiter in die 100 Meter tiefe Schlucht Jökulsárgljúfur.
Ein beeindruckendes Erlebnis.
Es tost und braust in einer Tour.
Immer wieder – jede Sekunde fließen unzählige Mengen Wasser an einem vorbei.
Er ist der energiereichste Wasserfall Europas.
Ein gigantisches Spektakel.
Du kannst den Dettifoss von der West- oder Ostseite besichtigen.
Weiter auf dem Diamond Circle
Für uns war der Dettifoss die letzte Station auf dem Diamond Circle. Denn es ging weiter die Ringstraße entlang.
Willst du den Diamond Circle weiterfahren, dann halte dich weiter nördlich Richtung Hljóðaklettar. Die Echofelsen sind eine einzigartige Felsformation in der Jökulsárgljúfur-Schlucht. Hier haben sich glühendes Gestein und Wasser den Kampf angesagt und diese bizarre Landschaft erschaffen.
Am Rande des Vatnajökull-Nationalparks liegt der Ásbyrgi Canyon. Die Schlucht ist hufeisenförmig. Der Sage nach berührte hier Odins achtbeiniges Pferd Sleipnir die Stelle mit einem Huf und ließ so die Schlucht entstehen. Auch heute noch gilt Àsbyrgi als Hauptstadt der verborgenen Wesen.
Húsavík ist DER Startpunkt zur Walbeobachtung. Wale beobachten kannst du normalerweise zwischen Mai und November.